Sie sind hier

Termine

Überregionale Termine

11. 10.

Wirtschaftsverbrechen und andere Kleinigkeiten

Lesung mit Gerd Bedszent (Redakteur der Zeitschrift BIG Business Crime) in Frankfurt

Er fragt: "Ist der Kapitalismus insgesamt kriminell, jeder Kapitalist ein Wirtschaftsverbrecher? Das sicher nicht. Kapitalismus basiert allerdings in weiten Teilen auf Raub. Räuberische Aneignung kann illegal sein. Sie kann aber auch in Übereinstimmung mit den gültigen Gesetzen erfolgen."

Die Grausamkeiten des Frühkapitalismus sind bekannt, wurden lediglich während des ideologischen Durchmarsches des Neoliberalismus in den letzten Jahrzehnten weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt. Der Autor schildert Beispiele von gemeinem Diebstahl und Massenmord während dieser frühen Phase. Andere Beiträge dokumentieren Bubenstücke der jüngeren Vergangenheit - Skandale und Skandälchen, räuberische Aneignung und kriminelle Machenschaften dubioser Krisengewinner.

Die Geschichte der kapitalistischen Moderne ist zwar nicht nur eine Abfolge von Gewaltakten, von Erpressung, Unterschlagung und Raubmord. Dass sie eine solche aber auch ist: daran kann in unserer Gegenwart nicht oft genug erinnert werden.

Zum Referenten:
Gerd Bedszent, geboren 1958 in Nordhausen/Thüringen, studierte Tiefbauingenieur und Betriebswirtschaft, arbeitete dann lange Zeit im Bauwesen. 1999 erschien sein erster Text in Buchform. Seit 2011 arbeitet er als freier Journalist und Buchlektor. Seit 2013 ist er Redakteur der Zeitschrift „BIG Business Crime“. Als Autor veröffentlichte er mehrere belletristische Werke sowie ein politisches Sachbuch, zudem ist er als Co-Autor der Dramatikern Katrin Lange an mehreren ihrer Stücke beteiligt. Gerd Bedszent ist verheiratet, lebt und arbeitet in Berlin.